Route 7: Auf den Spuren Alter Reiche
Diese 9-Tage Tour hat die alten Reiche Ma’in und Saba zum Thema, die
das alte Arabien beherrschten. Die sabäischen und himarytischen Reiche
wurden nacheinander von drei Städten regiert, die an den alten
Weihrauch- und- Handelswegen der Karawanen am Rande der großen Wüste
lagen. Sie zeugen davon, dass der Reichtum des Felix Arabia - mit
Ausnahme des Weihrauch und der Kamelzucht - nicht aus der Produktion
von Waren im Lande, sondern aus dem Handel und Transportwesen stammte.
Wer Gewalt über die Wege hatte, gelangte zu Reichtum und Macht.
Die
Geschichte des alten Jemen zeugt aber auch davon, dass um diese Rechte
stets heftig zwischen den Regierenden in ihren befestigten Städten und
den Beduinen, die ihre Rechte kriegerisch einforderten, gekämpft wurde.
An unserer Route liegen die drei Zentren Baraqish, Marib und Shabwah,
sowie Shibam, welches Shabwah nach dessen Zerstörung nachfolgte.
Während Baraquish zumindest in der Befestigungsanlage gut erhalten ist,
blieben vom alten Marib zwei Tempelanlagen und die Schleusen des großen
Dammes, der ein großes Gebiet bewässerte.
Shabwah am Südrand der Wüste,
muss einmal groß und mächtig gewesen sein. Heute sind abgesehen von
einigen gut erhaltenen Mauerfragmenten nur Ruinen zu sehen und regen
die Fantasie des Betrachters an.
1. Tag | Ankunft Sana‘a
Unterbringung in einem Altstadthotel in einem traditionellen Haus.
2. Tag | Sana’a – Baraqish - Marib
Fahrt über die Nordroute und über 2000 Meter hohe Pässe nach Marib, das
am Rand der Wüste Rhub al-Khali, des „Leeren Viertels“, liegt. Die
Fahrt führt durch fruchtbares Hochland mit Qatplantagen, die von
Wehrtürmen aus bewacht werden. Wir machen einen Abstecher nach
Baraqish, der ersten Hauptstadt des Reiches Ma’in, welches unter dem
Namen Yathill den zentralen Jemen in der ersten Blütezeit dominierte.
Die Stadt mit ihrer gut erhaltenen Stadtmauer erhebt sich eindrucksvoll
aus einer Ebene. Bei der Besichtigung erkennen wir verschiedene
Baustufen aus sabäischer und islamischer Zeit. Eine Tempelanlage wird
derzeit von einem italienischen Archäologenteam freigelegt. Wir fahren
weiter nach Marib und besichtigen die wichtigsten Kulturdenkmäler. Wir
betrachten den neuen und den alten Damm, der von seinem Bau im ersten
vorchristlichen Jahrtausend bis zum Dammbruch im 5. Jahrhundert n.u.Z.
mehrere 100 Hektar bewässerte, ein Grund für das Aufblühen der
Hauptstadt Marib.
Gut erhalten sind Nord- und Südschleuse des Dammes.
Besichtigen kann man auch den Mondtempel „Arsh Bilquis“ sowie den
Almaqatempel mit 8 Meter hohen Monolithen. Alt-Marib, die ehemalige
Hauptstadt der legendären Bilquis, Königin von Saba, liegt außerhalb
der neuen Stadt und ist nun fast verlassen. Einige Gewölbe zeugen noch
von der früheren Pracht. Hotelübernachtung.
3. Tag | Marib – Shabwah - Sayun
Am Morgen fahren wir ostwärts 6 Stunden durch die Wüste „Ramlat al
Sabatain, einen Ausläufer der großen arabischen Wüste Rhub Al-Khali
(das leere Viertel). Diese Wüstenlandschaft ist abwechslungsreich mit
ihren Stein-, Sand-, Dünen- und Bergformationen. Unser Ziel ist
Shabwah, das nur auf einer Piste und mit Beduinenbegleitung erreichbar
ist. Wie Baraqish ist Shabwah eine alte Metropole, die heute weitgehend
in Trümmern liegt. Bis ins 2. Jahrhundert n.u.Z. war sie Königsstadt
des Hadramaut, dann wurde sie von den Sabäern erobert. Heute zeigt sich
die einst so prachtvolle Stadt am Südrand der großen Wüste als
Ruinenfeld mit einigen gut erhaltenen Mauerwerken und Tempelresten.
Wir
folgen jenen, die einst aus Shabwah nach Shibam flüchteten und fahren
auf einer eindrucksvollen Pistenfahrt von Westen in den Hadramaut,
dessen drei wichtigste Städte Shibam, Sayun und Tarim sind.
Besichtigung von Shibam mit seinen bis zu 10 Stock hohen
Lehmwohnburgen. Shibam war nach Shabwah Hauptstadt des alten
Königreiches Hadramaut. Die “Wolkenkratzer“ drängen sich – umgeben von
einer Stadtmauer - auf engstem Raum um schmale labyrinthische Gassen.
An den Fenster- und Lüftungsöffnungen der Fassaden können wir das
raffinierte Kühl- und Lüftungssystem studieren, das durch einen
Mittelschacht im Hausinneren für ständigen Luftaustausch und frische
Kühlung sorgt. Eindrucksvoll sind die kunsthandwerklich gefertigten
Holztüren und –fenster.
Weiterfahrt nach Sayun, dort Übernachtung.
4. Tag | Sayun – Tarim - Sayun
Den Tag verbringen wir in den beiden wichtigsten Städten des Hadramaut.
Er ist das größte Tal des Jemen, erstreckt sich im Zentrum des Landes
von West nach Ost und endet im Wadi Massilah, das nach 400 km im Bogen
nach Süden in den Indischen Ozean mündet. In der Antike wurde der
Hadramaut das " Heilige Land" genannt. Heute präsentiert sich das Wadi
als fruchtbare Flussoase, umgeben von kilometerlangen Dattelpalmwäldern
und eingegrenzt von imposanten Tafelbergen.
Es ist wie seit der Antike
geschäftiges Wirtschafts- und Handelszentrum. In dieser
Kulturlandschaft liegen die drei Städte Shibam, Sayun und Tarim. Sayun
liegt im Zentrum des Wadi Hadramaut und ist ehemaliger Wohnsitz der
Kathiri-Sultane. Im Sultanspalast am Hauptplatz ist ein
kulturgeschichtliches Museum eingerichtet. Außergewöhnlich sind die
geschnitzten Fenster des Palastes, die gleichzeitig Lüftung, Kühlung
und Sonnenschutz garantieren. Typisch für Sayun und Tarim (Kaf-Palast)
ist ein Maharadscha-Baustil, der an die engen Beziehungen des
Hadramaut zum indischen Subkontinent erinnert.
5. Tag | Sayun - Wadi Dawan - Al-Hajjarain – Al-Mukalla
An diesem Tag legen wir eine weite Wegstrecke zurück. In der Nähe des
Wüstenverkehrsknotens Al-Qatn nehmen wir die Abzweigung nach Süden in
das Wadi Dawan, das berühmteste Seitental des Hadramaut. Dieses lange
Wadi in Nord-Südrichtung besticht durch die fast rosafarbenen
Sandsteinkulissen, die zum Oberlauf hin immer mehr zusammenrücken. Im
Talboden wächst auf engstem Raum tropische Vegetation, und es wird
intensive Landwirtschaft betrieben.
Um kostbares Ackerland zu sparen,
hat man die Städtchen und Dörfer an die Felsen geklebt und mit bis zu
zehn Stockwerken in die Höhe gebaut. Die zwei alten Lehmstädte
Khoreibah und Al-Hajjarein sind die eindrucksvollsten im Wadi. Nach der
Überquerung der Steinwüste des Hochlandes (Djol) mit seinen fast
geometrischen Formationen erreichen wir am Abend Al-Mukalla, wo wir
übernachten.
6. Tag | Al-Mukalla – Bir Ali - Aden
Von Al-Mukalla fahren wir die Strecke nach Westen am Meer entlang durch
eine einsame, bizarre Landschaft, in der sich schwarzes Lavagestein mit
weißen Sanddünen mischt. Direkt am Meer liegt ein eingebrochener
Krater, zu dem wir hinaufsteigen, um das Grün des Süßwassersees vor dem
blauen Meeresspiegel zu bestaunen. Wir fahren durch das Fischerdorf Bir
Ali und machen einen kleinen Badestopp in der landschaftlich schönen
und geschichtsträchtigen Bucht von Bir Ali, die von dem steinzeitlich
besiedelten Husn-al Ghurab (Rabenhorst) gebildet wird. Wir schwimmen
über den Ruinen des antiken Weihrauchhafens Qana und fahren dann
westwärts zunächst in die Tafelberglandschaft um Habban und dann etwa
50 km parallel zur Küste bis hinunter nach Aden.
Übernachtung in Aden
7. Tag | Aden – Taiz
Wir beginnen den Tag mit einer Aden-Rundfahrt durch die am Krater
gelegenen alten Stadtteile Krater, Mualla und Al-Tawilah und machen
einen kurzen Halt am Steamers Point, an dem zu britischen
Kolonialzeiten die Passagiere der großen Dampfer abgefertigt wurden.
Dann fahren wir etwa 3 Stunden bergauf in immer grünere Gegenden nach
Taiz, der drittgrößten Stadt des Landes am Fuße des 3000 m hohen Jabel
Saber.
Hier stehen mehrere Moscheen aus dem 13. und dem 14. Jahrhundert. Wir
besichtigen die Ashrafiah-Moschee, die auf einem kürzlich freigelegten
älteren Unterbau ruht und eine aufwendige Anlage zur rituellen
Reinigung besitzt. Besuch des kuriosen Museums, das ein unglaubliches
Sammelsurium aus dem Inventar eines reichen Kolonialhauses der 30er
Jahre präsentiert. Ausflug auf die halbe Höhe des Jabel Saber mit
Aussicht auf Taiz und Besuch im großen Suq der Stadt. Übernachtung in
Taiz.
8. Tag | Taiz – Al-Janad – Jiblah – Ibb – Sana’a
Am Morgen Abfahrt in den „grünen“ Jemen, eine abwechslungsreiche
Mittelgebirgslandschaft, die in den Reisemonaten fruchtbar grün ist.
Wir fahren nach Norden mit drei Stationen bis Sana’a. In Al-Janad
Besichtigung der frei in der Landschaft stehenden Moschee. Diese
Hofmoschee gehört wie die Große Moschee in Sana'a zu den ältesten.
Beide sind nach dem Vorbild der Kaaba-Moschee in Mekka gebaut.
Das
imposante Minarett überragt Bauten und Landschaft. In Jiblah Gang durch
die fast geschlossen erhaltene Altstadt zum Gebäudekomplex
(Grabmoschee, Palast, Höfe) der Königin Arwa bint Ahmed, die im 11.
Jahrhundert regierte. Am Abend erreichen wir Sana’a und nehmen für die
letzte Nacht in einem Altstadthotel Quartier.
9. Tag | Sana’a – Abreise
Wir besichtigen die Altstadt und das Nationalmuseum, das erst kürzlich
nach mehrjähriger Schließung wieder eröffnete, mit Schätzen aus allen
kulturgeschichtlichen Epochen Arabiens. Abschließend Besuch im ältesten
Suq Arabiens. Dort bietet sich die Gelegenheit zum Erwerb
landestypischer Mitbringsel wie Weihrauch und Myrrhe, es locken eine
unglaubliche Auswahl von Gewürzen und Schönheitsmitteln, Rosinen in
allen Größen und Varianten, alter Silber- und Korallenschmuck und
Djambijas, die berühmten Krummdolche der Nordjemeniten.
Transfer vom Hotel zum Flughafen.