Route 2: Golf von Aden - Bab Al-Mandab – Rotes Meer

Diese Rundfahrt hat die beiden Meere, an die der Jemen grenzt, zum Schwerpunkt: das Rote Meer und den Golf von Aden, der ein Teil des Arabischen Meeres ist, das wiederum Teil des Indischen Ozeans ist. Schwimmen, auf Wunsch Tauchen, die Fischerei und Wandern ergänzen das Besichtigungsprogramm. Wir legen weite Strecken an den Küsten zurück, die gleichzeitig auch die Grenze zwischen Asien und Afrika bilden. Gegenüber liegen Somalia, Djibouti und Eritrea, alles junge Staaten, die aus den Bürgerkriegen der letzten 20 Jahre entstanden sind. Das Bab-al-Mandab ist jenes Kap, das Afrika am nächsten und daher von altersher ein strategisch wichtiger Stützpunkt ist. Die Strecke Aden – Bab al-Mandab wurde erst kürzlich ausgebaut und ist kaum in touristischen Angeboten zu finden. Daher gibt es auch wenig Infrastruktur, wir werden an einsamen Stränden zelten und uns selbst versorgen. Die Strecke am Roten Meer ist touristisch erschlossen, afrikanischer Einfluss ist überall spürbar. Wir beenden die Route in einem Bogen vom Meer über das fruchtbare Wadi Surdud nach Sana’a.

1.Tag | Ankunft Sana'a

Besuch der Altstadt und des prächtigen Suqs – sofern Ihr Flugzeug rechtzeitig da ist.

2. Tag | Sana’a – Ibb – Jiblah – Al-Janad – Taiz

Wir brechen morgens zur abwechslungsreichen Strecke durch den Bergjemen auf. Wir fahren auf der wichtigsten Nord-Südachse durch das Binnenland, eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft, die in den Reisemonaten fruchtbar grün ist, nach Süden mit drei Stationen bis Taiz. In Jiblah Gang durch die fast geschlossen erhaltene Altstadt zum Gebäudekomplex (Grabmoschee, Palast, Höfe) der Königin Arwa bint Ahmed,  die im 11. Jahrhundert regierte. In Al-Janad Besichtigung einer der ältesten Moscheen des Jemen mit großem Innenhof und in Ibb Spaziergang durch die verwinkelten Gassen mit charakteristischen Fassaden.

Übernachtung in einem zentral gelegenen Hotel in Taiz.

3. Tag | Taiz

In Taiz Besichtigung der Al-Ashrafiah-Moschee mit  Waschanlage und kürzlich entdecktem Untergeschoss, Besuch des kuriosen Museums, das ein unglaubliches Sammelsurium aus dem Inventar eines reichen Kolonialhauses der 30er Jahre präsentiert. Ausflug auf die halbe Höhe des Jabel Saber mit Aussicht auf die Stadt, die drittgrößte des Jemen. Besuch im großen Suq und Übernachtung in Taiz.

4. Tag | Aden

Wir brechen morgens zur dreistündigen Fahrt nach Aden auf. Dort Rundfahrt durch die am Krater gelegenen alten Stadtteile Krater (Besuch der berühmten historischen Zisternen), Mualla und Al-Tawilah und kurzer Halt am Steamers Point, an dem zu britischen Kolonialzeiten die Passagiere der großen Dampfer abgefertigt wurden. Übernachtung in Aden.

5. Tag | Aden – Bab Al-Mandab

Wir besorgen im Suq von Aden Proviant für zwei Tage im Zelt und fahren dann westwärts um die Hafenbucht von Aden und an Little Aden vorbei an der Küste in Richtung Bab al-Mandab. Auf halber Strecke befinden sich eine lagunenartige Badebucht und Reste einer prähistorischen  Siedlung. Die Küste ist abwechslungsreich mit Badebuchten. Wir übernachten im Zelt zwischen den beiden Meeren.

6. Tag | Bab al-Mandab

Der Bab al-Mandab (das Tor der Tränen), die 27 Kilometer breite Meeresstraße, ist die natürliche Verbindung des Roten Meeres mit dem Golf von Aden, der ein Teil des Arabischen Meeres und damit des Indischen Ozeans ist. Der Name stammt vermutlich noch aus der Eiszeit, als der Meeresspiegel einige Meter tiefer lag als heute und nur ein Rinnsal Arabien von Afrika trennte. Inzwischen stellen Forscher fest, dass sich gegenüber auf der somalischen Seite eine Furchte bildet, die dereinst den afrikanischen Kontinent spalten wird. Wir legen einen Bade- und Tauchtag ein und übernachten wieder im Zelt.

7. Tag | Bab al-Mandab - Al-Mokha - Al-Chocha

Vom Bab al-Mandab fahren wir an der Küste nordwärts – auf einer der wenigen noch nicht ausgebauten Pistenstrecken – und erreichen nach rund 3 Fahrstunden Al-Mokha – den früheren Kaffeehafen, von dem sich der Name Mokka herleitet. Der Besuch der Stadt stimmt wehmütig, denn die einstige Pracht der Handelshäuser ist nur noch aus Ruinen und Halbruinen zu erahnen. Die Stadt ist schon fast gänzlich im Sand versunken, nur ein paar Fischer arbeiten noch hier. Einsam steht die gut erhaltene Moschee etwas abseits im Sand. Wir fahren weiter nach Norden in das Feriendorf Al-Chocha, wo wir abends noch ein Bad nehmen und übernachten.

8. Tag | Al-Chocha – Zabid - Wadi Surdud

Nach dem Frühstück unter Palmen im stilvollen Feriendorf Al-Chocha führt uns der Weg nun durch die Tihama, den etwa 50 km breiten Küstenstreifen zwischen dem Roten Meer und der Mittelgebirgszone des Grünen Jemen. Die Dörfer haben hier strohgedeckte Rundhütten, die Vegetation besteht aus Stechpalmen und bodendeckenden Pflanzen, die auf dem Dünenboden im feucht-heißen Klima gedeihen. In Zabid besuchen wir das Gelände einer der ältesten und bedeutendsten Universitäten Arabiens sowie sehr alte Moscheen und ein interessantes kulturhistorisches Museum. Die Tihama geht im Nordwesten allmählich in ein Bergland über, wir fahren durch fruchtbare Obstplantagen auf halber Höhe zwischen Gebirge und Küstenebene. Im Wadi Surdud, das von der Hochebene westlich von Sana’a bis ins Rote Meer führt, schlagen wir unsere Zelte auf.

9. Tag | Wadi Surdud – Mahwit – Kaukaban

Wir fahren ein Stück auf der Piste durch das Wadi und wandern dann eine längere Strecke. Zu Fuß haben wir die Möglichkeit, Landschaft, Pflanzen und Tiere, Ackerbau und Viehzucht, Brunnen und Dörfer hautnah kennen zu lernen und mit Einwohnern ins Gespräch zu kommen. Wir beschließen den Tag mit einem kurzen Besuch in Mahwit, einer Stadt, die dicht an massigen Felsen klebt und deren Altstadt sich durch Arkadengänge, Treppenwege und enge Gassen zwischen massiven Steinhäusern auszeichnet. Wir fahren bis Kaukaban, wo wir in einem alten, zum Funduq umgewandelten Palais unser Nachtquartier haben.

10. Tag | historische Bergdörfer

Kaukaban – Shibam – Thula - Kuhlan – Amran – Sana’a – Abreise
Den letzten Reisetag verbringen wir mit Besuchen in wunderschönen historischen Bergdörfern und Städten im Nordwesten von Sana’a. Wir besichtigen Shibam/Kaukaban und Thula – alle drei himyaritischen Ursprungs aus dem 7. und dem 8. Jahrhundert. Kaukaban liegt auf einem Felsgrat hoch über Shibam und bietet einen weiten Ausblick auf die fruchtbare Landschaft und hinunter auf die Schwesterstadt Shibam.

Thula ist eine hoch gelegene Festungsstadt, die sich an eine wilde Felsformation (Reste von himarytischen Festungsanlagen) anlehnt, und Felsen ragen auch aus den Gassen der Altstadt und zwischen den insgesamt 25 Moscheen, unter denen zwei zu den ältesten des Landes zählen. Eindrucksvolle Häuserfronten – viele davon gehörten zu ursprünglich jüdischen Häusern - und abenteuerliche Wegführungen, gut erhaltene Stadttore und eine soeben aufwendig restaurierte Zisterne liegen an unserem Weg durch die steilen Gassen, die uns in einen gut bestückten Kunsthandwerkersuq um den Hauptplatz führen.

Typisch für die oft mit Davidstern versehenen steinernen Hausfassaden sind runde Oberlichter, die den Häusern oft individuelle „Gesichter“ verleihen. Die Blütezeit Thulas lag schon im 15. Jahrhundert. Kurz vor Sana’a machen wir Halt in Amran, das noch über eine geschlossene Stadtmauer verfügt.

Transfer zum Flughafen Sana’a und Abflug.