Route 3: Wandern im Wadi Massilah
Diese Route führt entlang wichtiger Verkehrswege zu den bekanntesten
historischen Stätten des Jemen und kombiniert kulturhistorische
Besichtigungen mit zwei Badetagen an einsamen Stränden des Indischen
Ozeans mit ausgedehnten Wanderungen in der einzigartigen Landschaft des
Wadi Massilah. Das Wadi Massilah ist das größte und längste Wadi (Tal) Jemens und
verbindet in einem weiten Bogen den Hadramaut mit dem Indischen Ozean.
Schon die antiken Handelskarawanen zogen auf Kamelen von Tarim im
Hadramaut über 400 km zum antiken Hafen Qana beim Fischerdorf Bir Ali.
Kamele und die kleinen kurzhaarigen Oryxziegen bilden auch heute die
wirtschaftliche Basis des dünn besiedelten, aber reich kultivierten
Tales. Die Tallandandschaft zwischen den Sandsteinklippen ist
atemberaubend, und die Fahrten durch die zahlreichen Furten sind
abwechslungsreich. Während der viertägigen Fahrt durch das Wadi wandern
wir täglich vier bis fünf Stunden und fahren die übrige Strecke mit dem
Landcruiser. Übernachtungen im Wadi Massilah, an den Stränden und in
der Wüste jeweils in Einpersonenzelten.
1. Tag | Ankunft Sana'a
Transfer zum Hotel in einem traditionellen Altstadthaus. Erster Rundgang durch die Altstadt (Weltkulturerbe) mit Suq.
2. Tag | Sana’a – Jiblah – Ibb - Al-Janad – Taiz
Am Morgen Fahrt durch den „grünen“ Jemen, eine abwechslungsreiche
Mittelgebirgslandschaft, die in den Reisemonaten fruchtbar grün ist,
nach Süden mit drei Stationen bis Taiz. In Jiblah Gang durch die fast
geschlossen erhaltene Altstadt zum Gebäudekomplex (Grabmoschee, Palast,
Höfe) der Königin Arwa bint Ahmed, die im 11. Jahrhundert regierte. In
Al-Janad Besichtigung einer der ältesten Moscheen des Jemen mit großem
Innenhof und in Ibb Spaziergang durch die verwinkelten Gassen mit
charakteristischen Fassaden.
Übernachtung in einem zentral gelegenen Hotel in Taiz.
3. Tag | Taiz – Aden
In Taiz Besichtigung der Al-Aschrafiah-Moschee mit Waschanlage und kürzlich entdecktem Untergeschoss, anschließend Fahrt auf die halbe Höhe des Jabel Saber mit Blick auf Taiz, die drittgrößte Stadt des Jemen. Weiterfahrt und Übernachtung in Aden.
4. Tag | Aden – Bir Ali
Morgens Stadtrundfahrt in Aden und Besuch der berühmten historischen Zisternen und des Steamers Point, des Anlegeplatzes während der britischen Kolonialzeit. Anschließend Fahrt an der Südküste am Golf von Aden entlang mit Abstecher ins Hinterland bei Habban nach Bir Ali. Baden und Camping in einer traumhaften Sandbucht am Fuße des Husn-al-Ghurab (Krähennest), eines steinzeitlich besiedelten Felsens über den im Meer versunkenen Ruinen der antiken Hafenstadt Qana. Wir sind an der Endstation der Weihrauchstrasse, die jahrhundertelang den Handelsreichtum Arabiens begründete. Übernachtung im Zelt.
5. Tag | Bir Ali – Mukalla - Sharmah
Nach dem Morgenbad Weiterfahrt entlang der Südküste. Weiße Sandstrände wechseln mit schwarzem Lavagestein. Wir besteigen einen erloschenen Krater mit Kratersee hoch über dem Meer. Kurzer Aufenthalt in Mukalla, der schnell wachsenden Handelsmetropole des Südens, und nach dem Bad Zeltübernachtung in der Bucht von Sharmah. Der Strand ist bekannt als Platz für die Eiablage von Riesenschildkröten.
6. Tag | Sharmah – Seyhut - Wadi Masilah
Nach dem Baden Weiterfahrt nach Seyhut, Besichtigung der schönen, leider verfallenden Altstadt und im Suq Lebensmitteleinkauf für die kommenden Tage im Wadi Massilah. Dann auf der Piste Einfahrt in das Wadi Massilah von der Mündung. Zeltübernachtung am Wasser des Wadi.
7. Tag | Wadi Massilah
Drei Tage lang jeden Morgen nach dem Frühstück vierstündige Wanderung talaufwärts, dann Mittagsrast, Siesta und anschließend noch eine Stunde Wanderung. Dann Weiterfahrt durch viele Furten flussaufwärts mit Bademöglichkeiten im tieferen Gewässer, Zeltübernachtung.
8. Tag | Wadi Massilah
Der Weg durchs Wadi führt zunächst durch am Wasser gelegene Pflanzungen, dann durch Weidegebiete für Kamele und Ziegen und zuletzt vor dem Hadramaut durch fruchtbare Palmen- und Obstplantagen. Zeltübernachtung an einer Kameltränke.
9. Tag | Wadi Massilah - Qabr an Nabi Hud/Hadramaut
Am oberen Ausgang weitet sich das Wadi zu einer Dünenlandschaft mit kleineren Dörfern. Bei Ermüdung können die Wanderstrecken natürlich auch im Auto zurückgelegt werden. Zeltübernachtung in Qabr an Nabi Hud.
10. Tag | Qabr an Nabi Hud – Aynat – Tarim – Sayun
Um das Mausoleum des Propheten Hud ist am Fuße eines Felsens ein architektonisch eindrucksvolles Pilgerdorf entstanden. Von dort fahren wir mit kurzem Aufenthalt in Aynat (Friedhof mit Kuppelgräbern) in den nun dichter besiedelten Hadramaut mit Station in der Gelehrtenstadt Tarim mit dem höchsten Minarett Arabiens (50 m) und weiter nach Sayun. Hotelübernachtung.
11. Tag | Sayun – Shibam/Hadramaut – Wadi Dawan - Sayun
Der Name Hadramaut, bei uns vor allem durch eine Kaffeesorte bekannt,
bezeichnet ein breites fruchtbares Tal im Zentraljemen, das sich
zwischen imposanten Kalksteinklippen nach Westen zur Wüste hin
verbreitert und abflacht. Der Hadramaut ist seit alters her ein
bedeutender und reicher Wirtschafts- und Handelsplatz. Von den früheren
intensiven Beziehungen zum indischen Subkontinent zeugt nicht nur der
Maharadscha-Stil der reichen Paläste sondern auch das Aussehen der
Bewohner. Wichtigste Städte sind Tarim, Sayun, wo im ehemaligen Palast
ein Museum eingerichtet ist, und Shibam/H., dessen Altstadt für ihre
bis zu 10-stöckigen Lehmhochhäuser weltberühmt ist.
Von Shibam fahren
wir nach al-Qatn und von dort nach Süden in das Wadi Dawan – das
berühmteste Seitental des Hadramaut. Dieses lange Wadi in
Nord-Südrichtung besticht durch die fast rosafarbenen
Sandsteinkulissen, die zum Oberlauf hin immer mehr zusammenrücken. Im
Talboden wächst auf engstem Raum tropische Vegetation, und es wird
intensive Landwirtschaft betrieben. Um kostbares Ackerland zu sparen,
hat man die Städtchen und Dörfer an die Felsen geklebt und mit bis zu
zehn Stockwerken in die Höhe gebaut. Rückfahrt nach Sayun und
Hotelübernachtung.
12. Tag | Sayun – Wüste
Von Sayun fahren wir westwärts über Shibam und al-Qatn und von dort mit Beduinenbegleitung in die Wüste. Begegnung mit Beduinen, Wandern und Zeltübernachtung in der Wüste.
13. Tag | Weiterfahrt durch die Wüste nach Marib
Wir queren in mehrstündiger Fahrt die Wüste „Ramlat al Sabatayn“, einen
Ausläufer der großen arabischen Wüste Rhub Al-Khali (das leere
Viertel). Die Wüstenlandschaft ist abwechslungsreich mit ihren Stein-,
Sand-, Dünen- und Bergformationen.
Hotelübernachtung in Marib.
14. Tag | Marib – Sana’a
In Marib, der Hauptstadt der legendären Bilquis, Königin von Saba, können folgende historische Stätten besucht werden: Nord- und Südschleuse des sabäischen Staudamms, der Mondtempel „Arsh Bilquis“, der Almaqatempel mit 8 Meter hohen Monolithen oder Alt-Marib, die außerhalb der neuen Stadt gelegene, nun fast verlassene mittelalterliche Ansiedlung. Weiterfahrt nach Sana’a über die Nordroute, hohe Pässe und das reiche Qat-Anbaugebiet. Hotelübernachtung in Sana’a.
15. Tag | Sana’a
Besichtigung des wiedereröffneten Nationalmuseums, Besuch der
weltberühmten Altstadt und des ältesten Suqs der Welt mit einer
unbegrenzten Auswahl an Gewürzen, arabischen Schönheitsartikeln und
kunsthandwerklich wertvollen Gegenständen aus Silber, Messing, Koralle,
an alten Teppichen und Textilien.
Abreise